Details und Erläuterungen

Vermessung und Bau der ägyptischen Pyramiden - von Eckart Unterberger

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Die Einmessung des rechten Winkels

Lösungsvorschlag: Die Methode des Hilfsrechtecks


Welche vermessungstechnischen Probleme hatten die Ägypter auf ihren Felder zu lösen? Nehmen wir an, zwischen zwei Visierlinien wären mehrere rechteckige Felder einzumessen. Wie würde ein ägyptischer Landvermesser diese Aufgabe lösen? Er wird zunächst ein Rechteck mit Hilfe der Diagonalen genau einmessen und dann an beiden Seiten die gleichen Maße auftragen. Die untere Seite des Rechtecks wird dann durch Visieren verlängert. Anschließend werden entlang der oberen Grundstücksgrenze und der Visierlinie die entsprechenden Maße b, c, d, e aufgetragen und abgesteckt. Die einzelnen, in unserem Fall senkrechten Linien werden bis zur unteren Grundstücksgrenze verlängert. Auf diese Weise lassen sich eine große Anzahl von Feldern sehr schnell vermessen.


Die ägyptischen Vermesser bedienten sich bei der Einmessung der Pyramiden nun der gleichen Methode. Seitlich des Bauplatzes wird ein Hilfsrechteck über die Diagonalen eingemessen. Um möglichst präzise zu sein, werden nach der Grobmessung mit Messschnur die Maße mit Messlatten korrigiert. Die Seiten des Hilfsrechtecks werden dann durch Peilung verlängert. Das Hilfsrechteck kann bei der Cheopspyramide nördlich der Pyramide gelegen haben, bei der Chefrenpyramide befindet sich südlich eine große, ebene Fläche.


Die Vorteile der Methode liegen auf der Hand:


  • Durch die Verwendung der Messlatten erreicht man größte Präzision.
  • Die Visierlinien können recht lang sein: 70 – 100 m.
Pyramidenvermessung m Hilfsrechteck  - © Eckart Unterberger

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